Liebe Kiebitzfreunde,
in diesem Jahr hatten wir in unserem Projekt Kleinaitingen, Römerseen, Hochfeld im Landkreis Augsburg einen guten Bruterfolg. Der Regen im Frühjahr hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. Auf meiner betreuten Fläche hatte ich sogar zwei flügge Jungvögel pro Brutpaar. Nach dem Regen folgte eine Phase der Dürre und es wurde härter für die Jungvögel. Meine Jungvögel konnte ich über Bewässerung von Pfützen auf dem Feldweg und Ackerrand durchbringen. In anderen Ecken haben wir es mit einer Sprenkelanlage vom Landwirten versucht. Das hat leider keinen Erfolg gebracht, weil die Kiebitze Angst vor den Wasserfontänen bekamen und den Acker nicht mehr aufsuchten. Das Thema Dürre und Wasserversorgung wird immer wichtiger werden. Wie geht Ihr vor? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Hi Christiane und herzlich willkommen,
wie habt ihr denn bei Euch das Auffüllen der Pfützen organisiert?
Ja, das Thema Wasser wird zunehmend spürbar. Das erschwert auch zunehmend die sinnvolle Anlage von Flachwasserstellen. Auf eine ausreichende Wasserversorgung durch Niederschlagswasser kann man, wenn man nicht ein Frühjahr wie dieses hat, eigtl. nicht mehr zählen. Wenn es wasserrechtlich möglich ist, kann man einen Anschluss an bestehende Gewässer versuchen. Aber ich denke man wird sich auf mehreren Ebenen in Zukunft mit der Frage nach verbessertem Wasserrückhalt durch Anstau und regulierbaren Wasserständen beschäftigen müssen. Aus einigen Regionen gibt es hierzu schon Beispiele.
Hallo Jan,
ich habe die Wasserpfützen, die die Jungvögel bereits aus der Regenperiode kannten und regelm äßig nutzten, mit Kanistern aufgefüllt. Das ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Dann habe ich an anderer Stelle den Ackerrand bei den ganz Kleinen großräumiger befeuchtet, in der Hoffnung, dass sie bis zum Ackerrand kommen. Natürliche Gewässer gibt es auf dem Teilbereich Hochfeld leider nicht. Bewässerung mit einer Sprenkelanlage wäre eine einfacher zu umsetzende Variante gewesen.
Für alle Kiebitzvorkommen versuchen wir möglichst große (am besten mind. 1000m²) Seigen mit ständig überspannter Wasserfläche anzulegen. Dazu braucht es Landwirte, die den Grund zur Verfügung stellen und das dauert oft oder ist in manchen Gebieten gar nicht möglich. In solchen Fällen fahren Landwirte in Trockenperioden mit dem Güllefass oder einer Gitterbox Wasser zu den Kiebitzküken, damit sie stocherfähigen Boden zur Nahrungssuche finden. Damit lassen sich kurze Trockenperioden gut überbrücken.
Hi Margit,
schön, dass du hier auch mit dabei bist! Könnt ihr eure Wasserfahrten durch die Landwirte nach wie vor über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien (LNPR) finanziell unterstützen? Die Flachwasserstellen ja bestimmt sowieso.
Hallo Jan, die Wasserfahrten werden leider nicht über LNPR gefördert, der Antrag dazu wurde abgelehnt. Wir setzen seitdem Spendengelder des Landkreises ein. Die Anlage von Seigen ist über LNPR förderfähig, da nachhaltig. Beste Grüße