Wie gut ist der Geruchssinn von Bartgeiern?

Man weiß ja von einigen Geiern, daß sie ihr Futter nicht nur über die Augen, sondern auch über die Nase (Verwesungsgeruch) finden. Wie ist es bei Bartgeiern? Einerseits fressen sie ja Knochen, die kaum noch riechen dürften - also macht ein stark entwickelter Geruchssinn wenig… äh, Sinn. Andererseits finden sie vielleicht mit der Nase halb verweste Kadaver und können dann zu den bereits von anderen Verwertern abgeernteten Knochen gehen.

Ich frage mich das deshalb, weil Bavaria in der Nähe der Halsgrube herumfliegt. Über 10 km wäre ja schon sehr außerordentlich, aber kann sie vielleicht, wenn sie noch näher kommt und der Wind günstig steht, eine Nase voll der ausgelegten Beutestücke für Recka und Dagmar bekommen? (in der Hoffnung, sie kommt dann auch mal vor die Kamera :wink: ) Oder müssen wir einfach auf Glück hoffen und sie fliegt doch eher „auf Sicht“?

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Ich meine mich zum letzten Jahr zu erinnern, da hatte ich eine ähnliche Frage, dass Bartgeier eher mit einem sehr leistungsstarken Sehsinn ausgestattet sind. Der Geruchssinn ist - glaube ich - nicht so gut ausgeprägt.

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Der Geruchssinn von Bartgeiern gilt als mäßig ausgebildet. Wie die anderen Arten, die zu den Altweltgeiern gehören, haben sie einen weniger gut entwickelten Geruchssinn im Vergleich zu den Neuweltgeiern Amerikas (Das hat konkrete physiologische Unterschiede im Aufbau der Nase; auch bei anderen Körperteilen unterscheiden sich die beiden Unterfamilien grundlegend).

Sie verlassen sich bei der Nahrungssuche auf ihren hervorragend ausgeprägten Sehsinn. Deswegen würde Bavaria das ausgelegte Futter auch nicht „erriechen“ können.
Ein für sie wesentlich wirksameres „Lockmittel“ zum Bereich Halsgrube/Reiteralm wird in ca. 2 Wochen wirksam - wenn Dagmar und Recka zu fliegen beginnen. Dann könnte es durchaus sein, dass sie mal in ihrer alten Kinderstube vorbeischaut, um sich die beiden Neuen mal genauer anzuschauen. Ob wir das dann aber auf der Webcam festhalten können, wird eher unwahrscheinlich sein.
(Ab dem Ausflug der beiden wird auch kein Futter mehr in die Nische verbracht, sondern nur noch an Futterplätzen in natürlichen Lawinen- und Steinschlagrinnen, in denen ein Auffinden von Knochen und Aas von Natur aus wahrscheinlich wäre).

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Vielen lieben Dank für die schnelle Info schön dass ihr euch immer die Zeit dafür nehmt unsere Fragen zu beantworten :grinning:

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Ja, toll, vielen Dank! :slight_smile: (Habs gestern schon kurz gelesen, aber nicht mehr antworten können, mußte los)