Wie schlafen Bartgeier?

Liebe Andrea,
Sorry, zeitbedingt hat es jetzt für eine etwas ausführlichere Antwort ein wenig länger gedauert.
Nun, erstmal folgen die Bartgeier bei der Wahl ihrer Schlafplätze da ihrem natürlichem Instinkt - das ist einfach eine Feindvermeidungsstrategie, außerdem muss sichergestellt sein, dass man gleich einen guten Startpunkt hat. (Inwiefern sie dabei das Steinschlagrisiko mit einbeziehen sei dahingestellt… :wink:
Aber auch dieses ist direkt an der Wand in sehr steilen Bereichen geringer). Unsere beiden machen das schon richtig gut, aber auch hierbei müssen sie natürlich ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Und auch wenn die Stellen manchmal sehr klein wirken, ist das meistens doch ein Absatz, auf dem mindestens 1-2 m2 Platz sind.
Trotzdem müssen sie natürlich aufpassen, dass sie da nicht unbeabsichtigt hinunterpurzeln und dafür hat die Evolution sie (und die meisten anderen Vögel) mit ein paar genialen Anpassungen ausgestattet:
Besonders hilfreich ist hierbei der sog. Greifreflex. Während bei uns Menschen während des Schlafs die meisten Muskeln erschlaffen, ist es bei den Füßen eines Vogels genau andersrum. Je entspannter der Zustand, desto fester ziehen Sehnen und Muskeln die Fänge zusammen. Besonders wirksam wird der Mechanismus, wenn die Vögel in die Hocke gehen und das Körpergewicht mithilft. Zur Lockerung müssen die Zehen dann aktiv gestreckt werden, dabei helfen dann ein paar Flügelschläge, die das Gewicht wegnehmen.

Außerdem hat man herausgefunden, dass Vögel neben dem Gleichgewichtssinn im Innenohr ein weiteres Organ im Beckenbereich besitzen, dass mittels Flüssigkeitsbewegungen Reize zur erforderlichen Bewegungskorrektur an das Nervensystem sendet.

Man vermutet außerdem, dass sich bei allen Vögeln tatsächlich die Hirnhälften mit den Tiefschlafphasen abwechseln, um dann bei Gefahr schneller reagieren zu können. Nachgewiesen ist das bisher aber nur bei einzelnen Arten, z.B. bei Entenvögeln und Tauben.

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