Herzlichen Willkommen im neuen Kiebitzforum! Hier wollen wir euch ein bisschen besser kennenlernen und euch auch die Möglichkeit geben, etwas von euch zu erzählen.
Immerhin sind wir alle Menschen und nicht nur anonyme Accounts
Ein paar Anhaltspunkte, an denen ihr euch gern orientieren könnt (aber nicht müsst!) im Folgenden:
Wie heißt ihr und wo kommt ihr her?
Wie und wann seid ihr auf Kiebitze aufmerksam geworden? Was fasziniert euch an oder verbindet ihr mit den gefährdeten Bodenbrütern?
Welche Erfahrung habt ihr schon beim Thema Kiebitzschutz (oder anderweitig im Naturschutz)?
Dann fange ich gleich auch mal an:
Mein Name ist Marie-Therese Krieger, ich bin seit Januar hauptamtlich beim LBV in einem bayerischen Kiebitzprojekt dabei. Mein Projektgebiet liegt zwischen Rimbach und Dornwang im Isartal. Auch vor dem Projekt hatte ich schon mit Kiebitzen zu tun, und zwar habe ich das Bewegungsverhalten von Kiebitzküken in meiner Masterarbeit untersucht. Geblieben ist mir davon ein anderer Blick auf unsere bayerische Landschaft und jedes Mal ein freudiges Herzklopfen, wenn ich einen Kiebitz rufen höre.
Ich freue mich hier im Forum auch andere Projekte kennenzulernen und Schutzmaßnahmen und Bestandsentwicklungen zu diskutieren.
Mein Name ist Jan Skorupa und ich bin mit der Betreuung der Projektgebiete in Deggendorf und Straubing betraut. Ich komme gebürtig aus dem Nachbarbezirk Oberpfalz - auch wenn man das möglicherweise nicht hört.
Vor meiner Zeit beim LBV war ich ab 2014 im LIFE Projekt Wiesenvögel in Niedersachsen beschäftigt und danach ab 2019 beim Landschaftspflegeverband Altötting im Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“.
Der Kiebitz hat mich auch schon in Niedersachsen mit am meisten beschäftigt, da er dort in meinem Projektbereichen der häufigste und auch einer der auffälligsten Piepmätze war. Folglich war es naheliegend sich - etwas heimatnäher - intensiver mit ihm zu beschäftigen.
Und ehrlich gesagt ist der Kiebitz bei genauerem Hinsehen schon ein bisschen ein alberner Typ und alberne Typen sind mir einfach recht sympathisch!
Ich bin gespannt auf Eure Beiträge und hoffe, dass wir hier einen guten Austausch auf die Beine stellen können aus dem jeder etwas ziehen kann und von dem unsere Kiebitze am Ende profitieren können!
Mein Name ist Christiane Gebauer und ich arbeite seit 2020 ehrenamtlich im Kiebitzschutz. Meine betreute Fläche liegt im Landkreis Augsburg. Seit meiner Kindheit arbeite ich ehrenamtlich im Naturschutz - zunächst im NABU, später im LBV. Aufgewachsen bin ich am Unteren Niederrhein umgeben von Kiebitzen. So erklärt sich wohl meine Verbundenheit mit ihnen. Ich erhoffe mir von dem Forum mehr aktuelle Infos über die Bestandsentwicklungen und neue Ideen für Schutzmaßnahmen zu erhalten.
Hallo @Christiane und herzlich willkommen im Kiebitzforum. Wir sind gerade noch im Aufbau und möchten euch aber zeitnah Informationen z.B. zu möglichen Schutzmaßnahmen zur Verfügung stellen. Gerne lesen wir aber auch Erfahrungsberichte aus anderen Projekten.
Hallo in die Runde.
Ich heiße Klaus Reitmayer und bin langjähriges LBV-Mitglied in der Kreisgruppe Roth-Schwabach.
Bereits in 1989 habe ich meine Kreisgruppe bei unserer landkreisweiten Kiebitzkartierung unterstützt.
Seitdem konnte ich die dramatische Abnahme unseres Kiebitzbestandes mitverfolgen.
Als Regionalkoordinator ‚Wiesenbrütererfassung 2021‘ stellte ich die von meinem Team
gemeldeten Kiebitzzahlen zusammen.
Die heutige erschreckende Situation wird anschaulich, wenn ich nun die Zahlen von 1989 mit 2021 vergleiche.
1989 wurden 161 Brutpaare auf 66 Standorten und 2021 7 Brutpaare auf 6 Standorten
gezählt!
Deshalb regte ich beim LBV an, eine LBV-Kiebitzvernetzung bayernweit anzustreben, da es
sonst - wie unsere punktuell örtlichen Bemühungen seit Jahrzehnten zeigen - den Niedergang
dieses hochgradig gefährteten ‚Gaukler der Lüfte‘ nicht aufhalten wird.
Wir haben 2023 das Team ‚Kiebitzbetreuung‘ in unserer Kreisgruppe ins Leben gerufen.
In unserer Schwerpunkt-Kiebitzkulisse Leerstetten wurden durch unsere Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit (v.a. Landwirte und Jägern) aus 7 Bruten 9 Jungvögel flügge.
Hallo @KlausReitmayer, schön von dir zu hören. Dann ist unser Projekt hier auch mit deinem Streben zu verdanken . Die Zahlen, die du zeigst sind wirklich niederschmetternd, deswegen ist uns jeder Einzelne willkommen, der zum Schutz der Kiebitze beiträgt. Ich hoffe sehr wir alle können von diesem Austausch profitieren und dann in weiteren Gebieten Erfolge wie in Leerstetten feiern.
Ich heiße Peter Vogel und bin schon lange Mitglied beim Erdinger LBV. Seit ich vor einem Jahr in den Ruhestand getreten bin, habe ich mir vorgenommen mich aktiver zu engagieren und als ich von unserer Vorsitzenden der LBV-Kreisgruppe Erding Uschi Schmidt-Hoensdorf Ende 2022 ermutigt wurde eine Erdinger Gruppe „Kiebitzrettung“ zu leiten, habe ich mich kurzerhand dazu bereit erklärt, noch nicht ahnend, welche Schwierigkeiten da auf uns zukommen würden, da keiner von uns sechs Teilnehmern Erfahrung zu diesem Thema hat.
Unser momentanes Ziel ist also uns mit mehr erfahrenen Kiebitzrettern zu vernetzen und zu lernen, wie wir unsere Zeit erfolgreicher für die Kiebitzrettung einsetzen können.
Toll, dass du dich bereit erklärt hast so eine Gruppe zu leiten. Ich hoffe die Vernetzung hier oder vielleicht auch in den Wiesenbrüter- und Kiebitz-Vernetzungsabenden des LBV kann euch hier Unterstützen. Schreibt eure Fragen gerne hier rein oder auch wenn ihr euch noch weitere Materialien wünscht.
Ich bin Marie Heuberger und arbeite seit 1,5 Jahren beim LBV. Hauptsächlich betreue ich das Wiesenbrüterprojekt im Donaumoos, arbeite auch in dem Radiotelemetrie-Forschungsprojekt zum Brachvogel mit und machte aktuell noch eine Machbarkeitsstudie zu einem Wiesenbrüter Großprojekt.
Der Kiebitz gehört schon lange zu meinen Lieblingen. Das erste Mal live habe ich ihn am Neusiedlersee gesehen (ja, soweit musste ich reisen für meinen ersten Kiebitz)! Sein alienhaftes Kiiiwitt und sein gaukelnder Flug haben mich sofort fasziniert. Und seitdem bin ich im Fanclub Kiebitz
In meiner zweiten Wiesenbrütersaison konnte ich jetzt zum ersten Mal Kiebitzküken kurz nach dem Schlupf sehen und ihre Entwicklung über mehrere Wochen verfolgen. Toll ihnen beim Wachsen zuzusehen!
Leider haben die Kiebitze (und alle anderen Wiesenbrüter) es hier im Donaumoos schwer. Die Bewirtschaftung ist teils recht intensiv und die Wiedervernässung steckt noch in den Kinderschuhen.
Aber wir dürfen uns nicht von den langsamen Fortschritten entmutigen lassen - die Hoffnung stirbt zuletzt und gemeinsam retten wir die Wiesenbrüter
Hallo in die Runde!
Ich heiße Lisa Schenk und bin seit diesem Jahr im LBV zuständig für die Kiebitze im Knoblauchsland bei Nürnberg. Ich komme ursprünglich aus Österreich und war die letzten zwei Jahre in Baden-Württemberg in einem Umweltplanungsbüro für den Artenschutz tätig, davor war ich in diversen Projekten und Praktika hauptsächlich mit den Schwerpunkten Naturschutz und Vögel, unter anderem an der Schweizerischen Vogelwarte und Naturschutzgebietsbetreuung im Bodenseeraum.
Vor diesem Jahr kann ich wohl an einer Hand abzählen, wie oft ich Kiebitze gesehen hab. Mal am Neusiedlersee, vereinzelt in BaWü, aber im Knoblauchsland gibt erfreulicherweise noch einen relativ großen Bestand, und die Kiebitze sind noch dazu wenig scheu
Ich freu mich über einen Erfahrungsaustausch mit anderen Kiebitzschützern Falls möglich, fände ich eine Karte super, wo Kiebitzschutz in Bayern umgesetzt wird, mit Ansprechpartnern und ob es Bedarf an ehrenamtlich Aktiven gibt, die man dann weiterleiten/vermitteln könnte, wenn Anfragen auftauchen.
Lieben Gruß, Lisa
mein Name ist Alina Rudolf, und ich bin seit etwa 2 Jahren als Gebietsbetreuerin für den LBV tätig. Dabei liegen meine Schwerpunkte im Wiesenbrüterschutz im Donautal zwischen Regensburg und Deggendorf. Außerdem habe ich im letzten Jahr geholfen, die Vernetzungsveranstaltungen bayernweit ins Leben zu rufen und sie auch durchzuführen.
Der Kiebitz ist auch hier im Donautal vorhanden. Leider kämpft er auch hier mit der fehlenden Nässe und der intensiven Bewirtschaftung der Flächen.
Ich mag den Kiebitz, weil er im Sonnenlicht so schön bunt ist und seine Flugkünste so beeindruckend sind. Zum Glück konnte ich in den letzten zwei Jahren einige Küken beim Flügge-Werden begleiten, jedoch sind es leider viel zu wenige für eine Erhaltung der Art.
Daher freue ich mich, dass wir hier gemeinsam an der Rettung dieser großartigen Vögel arbeiten können. Ich freue mich sehr auf den Austausch mit euch allen!
Hallo, ich bin der René und in der Kreisgruppe Schweinfurt aktiv. Bin erst seit Pandemie-Beginn beim LBV. Stecke also noch in den Kinderschuhen trotz fortgeschrittenem Alter .
Grüße
Hallo, meine Name ist Katja und ich bin nicht aktiv im Kiebitzschutz sondern nur eine Beobachterin.
Erst jetzt als Erwachsene habe ich diesen Vogel entdeckt und bin fasziniert.
Bei uns gibt es einen kleinen Bestand, der auch geschützt wird.
Gerne hätte ich Kontakt zu diesen Bestandsschützern und habe nach Kiebitzmonitoring Ausschau gehalten. So bin hier gelandet.
Also, falls hier jemand aus der Gegend von Wasserburg am Inn ist, bitte gerne melden.
Update:
Über die Lokalzeitung habe ich Kontaktdaten zur ehrenamtlichen Kiebitzbeauftragen in unserem Gai ausfindig gemacht und hatte auch schon einen netten und interessanten Austausch.
Vielen dank fürs Lesen
ich bin der Adrian Wimmer aus dem niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Ich bin 2018 so ein bisschen zufällig in’s Thema Kiebitz speziell und Wiesenbrüter allgemein gerutscht, als ich die Stelle als Gebietsbetreuer beim Landschaftspflegeverband Landshut angenommen habe und dann bis 2021 die im Isarmoos (Unterwattenbacher, Mettenbacher und Grießenbacher Moos) vorkommenden Kiebitze und Brachvögel betreut habe. Dazu zählte u.a. Nester markieren, Ehrenamtliche akquirieren und Schutzmaßnahmen vereinbaren.
Ab 2020 bin ich dann zum Landschaftspflegeverband Rottal-Inn gewechselt, wo ich hauptsächlich andere Aufgaben im Biotop- und Naturschutz bearbeite. Durch meine Vorkenntnisse habe ich dann auch hier federführend das neu angelegte Kiebitzprojekt übernommen, welches wir seit 2021 jährlich durchführen. Dabei werde ich aktuell tatkräftig von vier Ehrenamtlichen unterstützt.
Rottal-Inn ist dabei ein stark landwirtschaftlich geprägter Landkreis mit einer großen Zahl an Streusiedlungen und entsprechend wenig Platz für Bodenbrüter. Kiebitze brüten hier nahezu ausschließlich auf Äckern. Schutzmaßnahmen selbst gegen Honorierung zu vereinbaren gestaltet sich nachwievor schwierig. Leider herrscht eine Grundstimmung des Misstrauens gegenüber der Naturschutzarbeit bei vielen Landwirt/innen. wir planen daher diese stärker in’s Boot zu holen, vielleicht klappt’s dann mal besser.
Also wir haben so um die 50 Bruten, die wir jedes Jahr finden. Es sind vermutlich noch ein paar mehr, das Suchen gestaltet sich aber recht aufwändig, da sie meist in sehr kleinen Gruppen oder komplett allein fast im ganzen Landkreis verteilt brüten.