Ich hörte dann ein leises Wanderfalken-„iiieek-iiieek“, und als ich wieder zum Kirchendach hochblickte, saß dort auf einmal Falco, der anscheinend gerade gelandet war.
Er war freundlicherweise so nett, mich nicht lange warten zu lassen, und drehte eine kurze Runde um den Kirchturm, bevor er wieder an fast derselben Stelle des Kirchendachs landete. Das war genau zu der Zeit, als Wanda in den Kasten rein ging, also so gegen 16 Uhr.
Im Kirchhof fand ich einige Krähen- oder Dohlenfedern, die ausgerissen und nicht etwa ausgefallen waren (es klebten noch kleinere Federn des Untergefieders dran). Es hat also heute wieder einen Krähenvogel zu schnabulieren gegeben; vielleicht stehen die im Winter etwas häufiger auf dem Speiseplan unserer Wanderfalken. Es wurde ja kürzlich an > anderer Stelle
auch schon etwas dazu diskutiert.
Als ich heute Mittag zur Morizkirche kam, saßen Wanda und Falco bereits gut satt auf dem Kirchendach. Sie hatten, wie man an ihren vollen Kröpfen sieht, bereits gefuttert. Ich vermute, dass es erneut einen Krähenvogel gab; im Kirchhof lagen jedenfalls einige Krähenfedern.
Falco ist beim Putzen stets etwas agiler, er schaut häufig auf und beobachtet kurz den Himmel über ihm, um sich dann der nächsten Feder zu widmen; dadurch wirkt er beim Putzen oft etwas hektisch, wohingegen Wanda dieses Verhalten kaum zeigt.
Es ist immer wieder erstaunlich, wo so ein Wanderfalkenschnabel überall hinkommt !!
An diesem etwas trüben Heiligabend-Nachmittag (sagt man das so ??) traf ich Wanda auf dem Dach der Morizkirche sitzend an. Sie schaute sich immer mal wieder aufmerksam um; ihr Kropf war nicht gefüllt - es war also beobachtungstechnisch alles noch drin. Wanda sah auch so aus, als hätte sie noch was vor…
Als ich schon dachte, dass das heute wohl doch nichts mehr wird, und es auch schon langsam auf den Sonnenuntergang zuging, machte sich Wanda doch noch auf und erhob sich in die Coburger Nachmittagsluft.
Sie flog aber anders als sonst um diese Uhrzeit nicht nur eine kurze Runde, um dann auf dem Balkon zu landen oder gleich in den Kasten reinzuschlüpfen, sondern war eine ganze Weile unterwegs. Da ich langsam auch mal weitermusste, habe ich nicht mehr mitbekommen, wann sie zur Morizkirche zurückkam. Dass sie aber tatsächlich nochmal auf Jagdflug war und das auch erfolgreich, belegt ihr gefüllter Kropf auf den aktuellen Indoor-Fotos !!
Und sie bringt uns eine „Geschichte“ mit: Als sie hereinkam, hatte sie noch Federn an den Fängen (Bild 1); sie hat sie dann abgestreift (Bild 2) und sich an den Rand gesetzt. Da sie heute nicht nach einer besonders umfangreichen Mahlzeit aussieht, gab es vielleicht „nur“ eine Auseinandersetzung und sie geht später noch einmal zur Jagd.