Das „Banzerhaus“ im oberfränkischen Waischenfeld im Landkreis Bayreuth wurde im Sommer 2015 im Rahmen eines Telemetrie-Projekts der Regierung von Oberfranken als Sommerquartier der Kleinen Hufeisennase entdeckt.
Der LBV erwarb im Jahr 2021 mit Mitteln aus dem Bayerischen Naturschutzfonds von einer Erbengemeinschaft den Gebäudekomplex samt dem dahinterliegenden kleinen Garten. LBV-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Naturpark-Ranger und Helfer verbesserten den Gebäudekomplex in den folgenden Monaten für die Nutzung durch die Kleine Hufeisennase.
Gute Beobachtungszeiten sind zur Abenddämmerung, wenn sich die Tiere - meist in der „Räucherkammer“ - sammeln, bevor sie dann in die Nacht ausfliegen, sowie in kühleren Nächten morgens in der „Wärmeglocke“.
Zählen kann man die Größe der kleinen Banzerhaus-Kolonie am Besten zur Morgenstunde, wenn in der Räucherkammer und in der Wärmeglocke einigermaßen Ruhe eingekehrt ist.
Viel Spaß beim Anschauen!
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Liebe Kleine Hufi-Gucker, erfreulicherweise sind heute 9 Kleine Hufeisennasen in der Wärmeglocke zu sehen. Damit ist zumindest der Stand von letztem Jahr erreicht. Die bisher höchste Zahl an Kleinen Hufeisennasen stammt aus 2020. Da konnten 11 Erwachsene und 2 Junge gezählt werden. 2021 konnte dann das Banzerhaus vom LBV erworben werden. Leider wurden trotz erster Optimierungen aufgrund des kalten und insektenarmen Frühsommers 2021 hier keine Jungen geboren und es waren nur mehr 9 Kleine Hufis da. 2022 und 2023 waren zwar jeweils 12 erwachsene Kleine Hufis da, aber es wurde nur jeweils ein Junges geboren. 2024 waren dann nur mehr 9 Hufis da, und das einzige Weibchen darunter hat wieder ein Junges geboren. Bei so wenig Nachwuchs kann die Kolonie leider nicht wachsen. Dieses Jahr haben wir die Hoffnung, dass die Tochter, die 2023 geboren wurde, dieses Jahr auch ein Junges bekommt. Dabei wissen wir aber (noch) nicht, ob überhaupt zwei Weibchen darunter sind. Wir wissen auch nicht, warum diese Kolonie fast ganz aus Männchen besteht. Eine Möglichkeit ist, dass es kaum andere geeignete Quartiere in der Umgebung gibt, dass sich alle im Banzerhaus einfinden müssen. - Zumindest können wir uns den heutigen Pfingstsonntag freuen, dass 9 Kleine Hufis da sind. Liebe Grüße derweil, Rudi
Lieber Rudi, vielen Dank für die interessanten Informationen. Dann wollen wir die Daumen drücken, dass jetzt Geburten dazu kommen und die Kolonie weiter wachsen wird.
Sie sind ja wirklich sehr winzig
Dir noch schöne restliche Feiertage
Aktuell ein kleines Hufi in der Wärmeglocke… die anderen scheinen schon ausgeflogen zu sein? Fliegen sie im hellen aus @Fledermaus-Rudi? oder sind sie in einem Bereich den wir nicht einsehen können?
Hallo Evakäfer, am 8. Juni (vorgestern) waren ja erfreulicherweise 9 Kleine Hufis da. Gestern dann aber nur das Kuschelpärchen (sehr wahrscheinlich Mutter und Tochter). Wohin es die Männchen verschlagen hat wissen wir auch nicht. Sie sind vermutlich in irgendwelchen Höhlen abgeblieben, weil ja das Wetter sehr garstig war. Heute konnten wir maximal 5 Kleine Hufis sehen. Wenn Du nur eine Hufi in der Wärmeglocke siehst, sind die anderen in anderen Teilen des großen Banzerhausanwesens. Hier gibt es viele Plätze, wo die Hufis abhängen können, sogar einen kleinen Felsenkeller. Die Wärmeglocke und die kleine Räucherkammer sind aber die Orte, wo sie am häufigsten hängen. Darum haben wir die als Webcams eingestellt. Wenn es dann sonnig und warm wird, erhitzt sich der Dachboden mit der Wärmeglocke sehr stark und die Hufis hängen dann meist in der Räucherkammer, weil diese aus Mauerwerk ist und die Temperatur ziemlich stabil bleibt. Im Hellen fliegen die Hufis möglichst nicht aus, weil das zu gefährlich wäre, von einem Greifvogel erbeutet zu werden. Nur in der Not, wenn ein Quartier zu heiß wird, wechseln sie auch mal am Tag ein Quartier. Aber das Banzerhaus ist so groß, dass es hier Verstecke gibt, dass nicht mal wir sie finden, wenn wir alles durchsuchen. Servus derweil, Rudi
Hallo Rudi,
ich habe mal eine ganz grundsätzliche Frage, die wahrscheinlich auch schon oft gestellt wurde:
Welche Temperaturen sind für die Hufis wann notwendig? Im Winter eisfrei, dann Höhle, okay. Welche Mindesttemperaturen brauchen sie dann? Ab wann ist es zu kalt? Welche Temperaturen sind in der Wärmeglocke? Wann wird die zu warm, so dass sie den Ort wechseln? u.s.w.
Vielleicht hast du dazu ja schon mal was geschrieben und kannst mir sagen, wo ich etwas finde.
Herzlichen Dank!!!
Vielen Dank lieber Rudi.
Ja, das hab ich mir schon gedacht… sie verstecken sich woanders.
Toll, dass sie da so viel Platz haben und sich ausbreiten können.
Hallo Tabea, ja, diese Frage wurde schon oft gestellt. Wir müssen einfach mal ein paar grundlegende Sachen zu den Hufis unter einem Info-Button verfügbar machen. Aber Du bekommst trotzdem nochmal eine kurze Antwort. Die Thematik ist nämlich sehr komplex, so dass diese einige Seiten bräuchte.
Ja, im Winter frostfrei, eher maximale Tiefsttemperaturen von 3 Grad. Manche andere Fledermausarten halten auch niedrige Minusgrade aus. Zu anderen Jahreszeiten kommt es drauf an, ob eine Hufi ein Baby bekommt oder nicht. Damit sich der Embryo im Bauch schnell genug entwickelt müssen die Mütter in Normaltemperatur bleiben (also 37/38 Grad). Darum kuscheln all die trächtigen Weibchen sosehr, damit sie wenig Energie brauchen, um sich warm zu halten. Männchen und nicht tragende Weibchen können theoretisch jederzeit auch im Sommer in Kältestarre gehen und dadurch Energie sparen.
Die Wärmeglocke ist nur das Sommerhalbjahr beheizt und schaltet ab 27 Grad ab. Wobei die Hufis die Heizung meist schon vorher selbst ausschalten, indem ihre Körperwärme die Wärmeglocke aufheizt. Sobald viele Hufis in der Wärmeglocke hängen, geht die Temperatur darin so hoch, dass nicht mehr geheizt wird. Eigentlich bräuchte es die Heizung wahrscheinlich gar nicht mehr. Aber in kalten Phasen (und über Nacht wird es immer kalt) ist es für sie schon angenehm an einem einigermaßen warmen Hangplatz zurückkommen zu können. Die letzten Jahre gehen die Hufis immer früher aus der Wärmeglocke, weil viele Tiere auch viel Sauerstoff verbrauchen und von dem darunter liegenden Kot auch Ammoniakgase hochsteigen. Es hat also mehrere Gründe warum sie aus der Wärmeglocke gehen. In dem Spitzboden kann es im Sommer auch mal an die 60 Grad bekommen. Da weichen die Hufis dann in tiefere Etagen aus und hängen sich da hin, wo für sie die angenehmste Temperatur und frische Luft ist. - So, das muss für heute reichen. Ich werde mal was zusammenstellen, über das Temperaturverhalten der Hufis. Das wird aber etwas dauern, weil ich grad so viel andere dringliche Arbeit zum Schutz und Erhalt anderer bedrohter Arten zu machen habe. Servus derweil, Rudi
Zu warm wird es ihnen meist so ab 34 Grad.
Hallo Tabea, ich jetzt nochmal. Ich dachte ich schreibe Dir im Webcam-Chat der Großen Hufeisennasen, aber wir sind ja hier bei den Kleinen Hufis. Da ist alles etwas anders. Die Kleinen Hufis haben es nämlich gerne etwas kühler wie die Großen Hufis. Dazu aber dann ein andermal. Servus derweil, Rudi
Vielen, lieben Dank, Rudi, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich dachte mir schon, dass für die Info ein einzelner Satz nicht ausreichen wird, aber in dieser Kürze liegen doch schon sehr viele Infos. Jetzt habe ich wenigstens eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, und ich ahne, es ist ein sehr spannendes Thema. Und verstehe langsam immer besser, was für eine Kostbarkeit die Hufi- Häuser sind.
Ich bin wirklich überrascht, wie warm es die Hufis mögen. Ob groß oder klein…
Viel Erfolg bei all deinen anderen Schutz-Projekten!
Auf bald wieder! Tabea
Zur Kleinen-Hufi-Cam 
endlich mal eine erwischt
