Webcam: Wanderfalken (Oberfranken) Coburg 2024

So, Freunde der Nacht, ich habe mal ein bisschen recherchiert, was außergewöhnliches Brutverhalten bei Wanderfalken angeht.

Ich bin auf diesen interessanten wissenschaftlichen Beitrag gestoßen: https://www.ogbw.de/images/ogbw/files/orn_jh/31/AGW_10_Rietschel.pdf O.k., da sind wirklich ungewöhnliche, aber extrem seltene Verhaltensweisen beschrieben. Ein Jungfalke aus dem Vorjahr (wohl eigener Nachwuchs; zu erkennen an dem noch nicht ausgefärbten (d.h. quergestreiften), sondern noch senkrecht getropften Brustgefieder), der sich am Brüten beteiligt und das Weibchen vom Gelege wegzuschieben versucht bzw. selbst vom Weibchen mitbebrütet (!) wird; zwei Weibchen im selben Brutkasten, die zusammen sechs Eier legen und die die vom Terzel gebrachte Beute einander verfüttern; ein Jungfalke aus dem Vorjahr, der eine Art Ammenfunktion erfüllt, mit dem Terzel auf die Jagd geht und das Gelege mitbebrütet…

Ich halte es immer noch für am plausibelsten, dass wir erneut Wanda und Falco sehen und dass sich deren Verhalten zueinander irgendwie weiterentwickelt hat. Aber man darf das, was wir dieses Jahr hier beobachten, natürlich nicht vermenschlichen. Wenn wir beide „Schnabel an Schnabel“ beieinander sehen, muss das nicht unbedingt „schnäbeln“ bedeuten, es kann auch sein dass beide einem Brutinstinkt nachkommen (der beim Terzel wohl i.d.R. weit geringer ausgeprägt ist) und so um die zu hudernden Küken wetteifern und sich deswegen im Brutkasten so nahe kommen.

Es ist dieses Jahr jedenfalls nochmals spannender als ohnehin - hoffen wir, dass die Jungenaufzucht weiterhin erfolgreich verläuft !!

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