Die Wanderfalken sind ja von den anderen Falkenarten, wenn man sie nah genug sehen kann, recht einfach zu unterscheiden (jedenfalls im Erwachsenen-Federkleid), zum einen durch das quergestreifte Brustgefieder, zum anderen durch die schwarze „Haube“ am Kopf mit den markanten Bartstreifen. Hier kann das bei Falco recht schön sehen (irgendwie erinnert es etwas an eine Scharfrichterhaube):
Neulich las ich etwas Interessantes hierzu: anders als die Adler und Habichte, die über den Augen diese typische Braue haben (die ihnen den durchdringenden „Adlerblick“ verleiht) und die ihnen als Sonnenschutz für die Augen dient, haben die Wanderfalken eine andere Technik entwickelt, und das ist eben das schwarze Gefieder um die Augen - das Schwarz reflektiert das Sonnenlicht nicht und schützt so die Augen vor blendenden Sonnenstrahlen, zugleich erlaubt es aber einen besseren Blick auch nach oben - wichtig für einen rasant fliegenden Falken !!
Diese Technik haben sich übrigens auch die Football-Spieler abgeschaut, die unter ihre Augen ebenfalls breite schwarze Streifen malen, um Blendungen durch Sonnenlicht zu verhindern. Ob die Wanderfalken Vorbild dafür waren (oder sie sich für Football interessieren) weiß ich nicht…
Von der Wärme wohl schon, liebe @IreneSpann , aber (leider) nicht vom Futter - das gab es nämlich eine ganze Weile nicht. Und das kam so:
Zu dem Zeitpunkt, zu dem Du den Screenshot gemacht hast, war ein Fotograf im Kirchturm und hat aus zwei geöffneten Fenstern unterhalb des „Balkons“ fotografiert - zwar eine Etage tiefer, also etwa 8 Meter, aber die weit geöffneten Fenster haben Wanda und Falco erheblich irritiert; sie sind laut „käckäckäckend“ - also mit Warn- und Verärgerungsrufen - herumgeflogen und waren ziemlich aufgebracht. Zum Nistkasten, gar noch mit Beute, sind sie in der Zeit nicht geflogen.
Hier Falco, wie er schimpft wie ein (übergroßer) Rohrspatz:
Gut, der Kirchturm gehört halt nicht den Wanderfalken allein, und gegen halb 8 war der Fotograf dann wieder weg und hat auch alle Fenster schön verschlossen. Unsere beiden Helden haben sich sodann wieder eingekriegt und sind nach einigem Kreisen auf dem Kirchendach gelandet.
War aber nur ein kleiner Happen… Gefüttert wurden die Küken übrigens schon an der Schwelle zum „Balkon“, Wanda kam gar nicht mehr in den Brutkasten rein.
Als sich die ganze Aufregung - für die Falken ebenso wie für mich - wieder gelegt hatte und ich schon allmählich den Heimweg antreten wollte, flog Wanda noch einmal im Tiefflug los, da wohl noch nicht alle satt waren (Wanda und Falco haben sich darüber zuvor auf dem Kirchendach sitzend lautstark ausgetauscht), so dass ich noch diese schöne Aufnahme von ihr machen konnte.
Vielen herzlichen Dank, @Matthias, für all die wunderschönen Bilder und interessanten Erläuterungen dazu! Es bereichert und ergänzt die Innenaufnahmen so sehr, wenn wir auf diese geniale Weise immer die ganzen Geschichten lesen und sehen können. Dir und Deiner Familie eine schöne Zeit und viele herzliche Grüße!
@Matthias In der Brut-und Aufzuchtzeit sollten derartige Störungen weitgehenst unterlassen werden. Du schaffst es doch auch gute Beobachtungsbilder abzuliefern, ohne die Falken zu stören. Nochmals vielen Dank dafür und noch einen schönen Sonntag.
Lieber @Raikra , ich denke der Fotograf hat nicht die Falken im Turm, sondern die Stadt im schönen Abendlicht fotografiert. Aber recht hast Du natürlich, was das Unterlassen von Störungen, v.a. während der Brut- und Aufzuchtphase angeht.
@Matthias deine Bilder und Texte sind wirklich eine große Bereicherung und macht riesengroßen spaß alles zu verfolgen. Ein großes Kompliment an dich das du mit soviel Ausdauer und Herzblut dabei bist.